Freitag, 22. November 2013

Parkplatzsorgen


Der Spanier parkt

Neuerdings parkt in der Sackgasse, in der ich wohne, ein spanisches Auto. Das darf da auch stehen. Es ist öffentlicher Parkraum in Hilden und es sind - meiner Meinung nach - genügend Parkplätze für die Anwohner vorhanden. Aber nein. Denkt eine Nachbarin, die Frau S. Und sagt es auch. Der Spanier soll weg.

Ich würde sagen: Typischer Fall von Park-Nazis. Manche Menschen meinen, ihnen gehört die Straße. Ich hab's schon versucht, ich kann's aber nicht begreifen: Weil sie da schon so lange wohnen? Weil sie sich um jedes Blatt auf ihrem Gehweg kümmern? Weil sie sich bemühen (und zwar IMMER erfolgreich bemühen), den Parkraum vor ihrem Haus freizuhalten für die Straßenkehrmaschine? (Klar, die kommt alle 14 Tage und dann muss der Rinnstein von der Maschine gereinigt werden können. Also an alle Menschen: Hier nit hinparken!)

Nein, das ist kein Witz.

So jemand wohnt bei mir in der Straße. Die kümmern sich hier alle um einander. Oder so. Wir sind die Zugezogenen, also irgendwie fühlen wir uns jedenfalls auch nach mehreren Jahren noch als Fremde, denn wir haben die Häuser hier nicht gebaut, sondern sind eingezogen nach über 40-jährigem Bestehen dieser Siedlung. Und die Nachbarn, die was gegen den Spanier haben, die haben die Siedlung aufgebaut. Sicher direkt nach dem Krieg. Die hatten ja nichts damals!

Entsprechend ist das wichtig, was hier in dieser Sackgasse passiert.

Der Spanier muss weg.




Neulich im Gespräch mit Frau S.

"Frau Penelope, kennen Sie den Spanier?", fragt Frau S. - Ich: "Nein." Frau S.: "Der wird ja nie bewecht, der Waren." (Waren = Wagen, leicht rheinländisch verhunzt) - Ich: schaue nur. Sie: "Haben Sie den eigentlich schon mal gesehen?" - Ich: "Nein." - Sie: "Das ist aber komisch. Der steht ja jetzt schon lange hier. Und die Reifen hat der auch da drin. Dat sin bestimmt die Winterreifen. Der verliert auch Öl. Dass da überhaupt nix jemacht wird. Ich hab das mal gemeldet. Ob der überhaupt noch fährt, der Waren? Manchmal wird der umgeparkt, aber man sieht ja nie einen." - Ich: "Nein, habe ich auch noch nicht gesehen." - Sie: "Das ist ja komisch. Aber der wird nur nachts umgeparkt. Immer nur nachts, nä." - Ich: "Ja?"

Ach Mensch, was soll ich auch sonst sagen dazu? Mal ehrlich, was? Soll ich anregen, ob wir uns gemeinsam auf die Lauer legen wollen? Und den Spanier nachts beim Umparken ertappen, wie er das Auto, also den Waren, fast lautlos eine Sackgasse weiter parkt? Oder womöglich direkt vor dem Haus von Frau S.? Und dann? Was machen wir dann mit ihm? Ich kann mir vorstellen, was Frau S. mit ihm macht: "Los, Fahrzeugpapiere, Führerschein, Melde-Urkunde, Aufenthaltserlaubnis." Klick. Mit Handschellen an den Jägerzaun gefesselt. Warten bis die Polizei eintrifft.

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Danke, Penelope freut sich. :-D

Persönliche Nachrichten könnt Ihr mir dann auch gerne noch hierhin schicken: penelopeschreibt [at] gmail.com