Dienstag, 17. Dezember 2013

Herbstlaub in der Nachbarschaft

Es ist ein Morgen im Herbst. Hoch konzentriert sitze ich vor dem Bildschirm. Ich habe einen Auftrag zu bearbeiten. Dazu recherchiere ich verschiedene Dinge im Web, sehe meine Notizen durch und erstelle einen Text, der knapp sein soll, aber auch leicht verständlich.

Weil ich an einer Formulierung herumfeile, die nicht so werden will, wie ich sie lesen möchte, schaue ich aus dem Fenster. Mein Nachbar, Herr K., hat seinen Gehweg schon von Herbstlaub befreit, fällt mir auf. Wie immer.

Unser Gehweg ist eher eine Igel-Überwinterungsstation, denke ich. Knöchelhoch mit handtellergroßen Blättern bedeckt.  Es hat längere Zeit nicht geregnet. Das Laub ist trocken und leicht. Manchmal wird es vom Wind im Kreis herumgewirbelt. Das gefällt mir.

Einige Blätter, die dann nicht in unseren Beetpflanzen hängen bleiben, fliegen weiter, von unserem Gehweg auf die Straße. Sie fliegen ganz weit in die Straße hinein, die ansonsten sauber ist.

Nachbar K. trägt seinen langen, dunklen Mantel und geht seinen sauberen Gehweg entlang. Kurz vor Ende seines Gehweg-Stückes bemerkt er ein Blatt, das aus unserem Zuständigkeitsbereich in seinen geweht wurde.

Er versucht, das Blatt mit dem Fuß wegzukicken. Der erste Versuch scheitert, der zweite und dritte auch. Mit verzweifelter Kraft stampft er, wütend geworden, auf das Blatt ein.

Die Einzelteile wischt er mit mehreren Fußbewegungen vom Bordstein auf die Straße und geht weiter.


Herr K. fühlte sich hoffentlich nicht beobachtet.
 

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Danke, Penelope freut sich. :-D

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